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predigt[e].de

Meditation zur Sonnenblume vom 24. Mai 2009 (Konfirmandeneinführung)
»Sich Gott entgegen strecken«

Kirchenjahr
Informationen zum Kirchenjahr
Der Ort der Predigt im Kirchenjahr
Die Evangelische Kirche beging den Sonntag Exaudi. An diesem Tag wurden die neuen Konfirmanden eingeführt. Thema war die Sonnenblume.
Predigttext
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Der Predigttext
Anhand von zwei Bildern mit vielen Sonnenblumen und einer einzelnen Sonnenblume gab es eine Bildmeditation:
Predigt
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Die Predigt
(Bild: Viele Sonnenblumen)

Die Sonnenblumen strecken sich der Sonne entgegen.
Wenn die Sonne am Himmel wandert, dann wandern auch ihre Blüten mit.
Wenn es dunkel wird, schließen sie sich und lassen ihre Köpfe hängen.
Sie sind eine Art große Gemeinschaft, die sich auf einen Punkt hin ausrichtet.
Und doch sind sie lauter Individuen. Keine gleicht der anderen. Man muss nur genauer hinschauen.
Gemeinsam ist ihnen, dass sie fest verwurzelt sind und dass sie in die gleiche Richtung schauen.

Bei der Vorbereitung des Gottesdienstes ist uns die Sonnenblume zum Symbol dieses neuen Konfirmandenjahrgangs geworden:
Eine Gemeinschaft von 29 Mädchen und Jungen.
Bei der Konfirmandenfreizeit haben sie diese Gemeinschaft erfahren, entwickelt und vertieft.
Sie sollen zu einer Gruppe werden, die sich auf ein gemeinsames Ziel hin ausrichtet,
aber sie sind doch lauter Individuen, lauter Einzelanfertigungen, keine Massenware.
Bei der Freizeit haben wir sie eingeladen, sowohl ihre Gemeinschaft zu entdecken als auch ihre Einzigartigkeit.

Die Natur bringt keine Massenware hervor. Das hat der Mensch als Schöpfer erfunden.
Gott als Schöpfer ist genialer und phantasievoller:
So wie er jede einzelne von Tausenden Sonnenblumen ein Einzelstück hat werden lassen,
so sind auch unsere Konfirmandinnen und Konfirmanden Einzelstücke, Kunstwerke eines Künstlers. Je für sich verschieden, und wenn sie Zwillinge sind.

(Bild: Eine Sonnenblume)

Sonnenblumen strecken sich der Sonne entgegen.
Sie brauchen die Sonne zum Leben: Sie brauchen Wärme und sie brauchen Licht.
Sie halten ihr Gesicht in die Sonne.
Mehr müssen sie nicht tun. Alles andere wird ihnen geschenkt.
Sonnenblumen sind Empfangende.

Auch wir Menschen brauchen Wärme und Licht.
Auch wir Menschen müssen immer wieder neu empfangen, damit wir weitergeben können.
Wer sitzt nicht gerne einfach einmal so in der Sonne, um sich bestrahlen zu lassen?
Nichts tun müssen. Nichts leisten müssen. Einfach da sein.

Aber auch unsere Seele, unserer innerer Mensch braucht Wärme und Licht.
Menschen haben Sehnsucht.
Sie sehnen sich nach Leben, nach Zufriedenheit, nach Richtung.
Ohne Lebenshoffnung, ohne Zukunftshoffnung können wir nicht leben.
Wenn da keine Sonne ist, nach der wir uns ausrichten können, müssen wir den Kopf hängen lassen.

Die Sonne ist auch ein Symbol für Gott.
Ihm dürfen wir uns hinstrecken: im Gebet, in der Meditation.
Einfach nur da sein vor Gott. Nichts tun müssen. Ihn tun lassen.
Wissen und erfahren: Er schaut mich freundlich an.
Er lässt – wie es der Segen sagt – sein Antlitz über mir leuchten.
Dazu laden wir euch als Konfirmandinnen und Konfirmanden ein:
Eine enge Gemeinschaft sein, die sich wie Blätter um eine gemeinsame Mitte hin zusammenfindet.
Euch auf Gott ausrichten: als Einzelne aber auch als Gruppe.
Eine Richtung finden für euer Leben.
Ausprobieren und erfahren, wo man im Leben Kraft und Wärme findet.
Wachsen, Reifen – und dann auch Früchte tragen.

Gottes Liebe ist wie die Sonne, sie ist immer und überall da.
Streck dich ihr entgegen, nimm sie in dich auf.
Sie kann dich verändern, macht das Leben neu.

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Michael Thein • Pfarrer • Kaulbachstraße 2b• 95447 Bayreuth • Tel. 0921-65378 • Fax 03222-2426857

mic.thein@t-online.de www.michael-thein.de