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Aus dem Familiengottesdienst vom 6. November: Die Nikolauslegende


Kirchenjahr

Evangelisches Kirchenjahr

Die evangelische Kirche beging am Sonntag den 2. Advent. Zum Nikolaustag gestaltete jedoch der Kindergarten einen Familiengottesdienst.

Wenn Sie mehr über Nikolaus von Myra wissen wollen: Gehen Sie zu Fireball und geben Sie bei der Stichwortsuche +nikolaus +myra ein.

Predigttext

Eine Predigt über einen Bibeltext gab es im Familiengottesdienst nicht, nur eine kurze Ansprache zur Nikolauslegende, der dann das Spiel der Kinder folgte. Anschließend ist noch das Fürbittengebet zu lesen:

Predigt

So kennen wir den Nikolaus: In einem roten Mantel mit Zipfelmütze, ein Sack über dem Rücken, und mit tiefer Stimme. In anderen Gegenden sieht der Nikolaus anders aus: mit einem weiß-goldenen Bischofsgewand und einer Bischofsmütze auf dem Kopf.

Das erinnert daran, daß der wirkliche Nikolaus einmal ein Bischof gewesen ist. Er lebte in der Stadt Myra in Kleinasien. Das ist dort, wo heute die Türkei liegt. 1647 Jahre ist es jetzt her. Da ist er am 6. Dezember des Jahres 351 gestorben. Viele Geschichten werden von Bischof Nikolaus erzählt. Ob sich wirklich alle so zugetragen haben, weiß man nicht. Doch das ist nicht so wichtig. Es sind Geschichten, die zeigen, wie er anderen Menschen, vor allem Kindern, geholfen hat:

Eine Geschichte erzählt von einem Mann in Myra. Der hat drei Töchter. Er ist ratlos und traurig: Er will gerne, daß seine Töchter einen Mann finden und heiraten. Doch er ist arm und kann ihnen nichts mitgeben. (Damals konnte eine junge Frau nämlich nur heiraten, wenn sie eine ordentliche Aussteuer mitbrachte.) So weiß er nur noch einen Ausweg, sich und seine Töchter zu ernähren: Sie sollen sich an Männer verkaufen. Bischof Nikolaus erfährt von dieser Not. Drei Nächte hintereinander wirft er durch ein offenes Fenster ein Säckchen voll Gold in das Haus. Eine gute Aussteuer für jede der drei Töchter. Er tut es nachts, denn er will nicht, daß ihn jemand sieht. Er will nicht, daß man ihm dankt. Die Menschen sollen Gott danken, daß ihnen geholfen worden ist. Egal, wie, und egal, durch wen.

Eine andere Geschichte: In der Stadt Myra herrscht eine große Hungersnot. Bischof Nikolaus betet für seine Stadt. Da kommt ein Frachtschiff auf dem Weg nach Rom vorbei, vollbeladen mit Getreide. Nur gegen Kinder oder Gold will der Kapitän Getreide hergeben. Doch die Menschen sind arm. Sollen sie ihre Kinder als Sklaven verkaufen? Da holt Bischof Nikolaus seinen ganzen goldenen Kirchenschatz: Kerzenleuchter, Kreuze und Behälter. Und dafür bekommen die Menschen der Stadt genügend Getreide, um am Leben zu bleiben.

Und in einer dritten Geschichte wird gar erzählt, daß drei Schüler auf der Wanderschaft bei einem bösen Wirt einkehrten. Der ermordet sie. Doch Nikolaus machte sie wieder lebendig, und der Wirt erhält seine gerechte Strafe.

Noch manches andere wird von Bischof Nikolaus von Myra erzählt. Doch vor allem als ein Beschützer der Kinder ging er in die Geschichte ein.

"Den Kindern eine Chance." So heißt das Motto von "Brot für die Welt" in diesem Jahr. Alles, was heuer in Tütchen oder durch Überweisungen dafür gesammelt wird, kommt Kindern in der Dritten Welt zugute. Ist das nicht auch eine Art Nikolausaktion?

Und zuletzt noch: Was Sie jetzt beim anschließenden Lied im Klingelbeutel einlegen, ist für den Kindergarten bestimmt.

Gott segne unsere Gemeinde und alle, die dazugehören. Amen

Fürbitten

Gott, unser Vater im Himmel, du legst uns die Kinder ans Herz, denn du bist selbst ein Kind geworden. In einem Kind sollen wir dich entdecken.

Jesus Christus, unser Herr, als du auf dieser Erde warst, bist du für die Kinder da gewesen und für ihre Rechte eingetreten. Hilf uns, deinem Beispiel zu folgen.

Laß uns nicht vergessen, daß wir selbst Kinder gewesen sind. Laß uns nicht vergessen, daß Kinder nicht nur Geschenke, sondern Liebe und Zeit brauchen.

Schenke den Eltern und Großeltern viel Zeit und Liebe für ihre Kinder.

Schenke allen, die als Erzieherinnen oder Lehrer für Kinder da sind, viel Geduld und Aufmerksamkeit für sie.

Schenke, daß durch unser Geld bei den Kindern in der Dritten Welt ein wenig mehr Gerechtigkeit einkehren kann.

Gemeinsam beten wir zu dir: Vater unser ...


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Michael Thein • Pfarrer • Kaulbachstraße 2b• 95447 Bayreuth • Tel. 0921-65378 • Fax 03222-2426857

mic.thein@t-online.de www.michael-thein.de