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Die Predigt |
Mit
Gott auf Du und Du
Das ist der Kern unseres christlichen Glaubens. Das unterscheidet
uns von den meisten anderen Religionen: Dass wir einen persönlichen
Gott haben. Dass er mit uns auf Du und Du steht und wir mit ihm auf
Du und Du reden dürfen. Dieses Verhältnis wird mit der Taufe
begründet. Aber es muss wie jede Beziehung immer neu aufgebaut,
ausgebaut und gepflegt werden. Gott kennt einen jeden. Er kennt dich
und mich mit Namen. Und der Name ist nach biblischer Vorstellung nicht
nur ein Wort, sondern eng mit
dem Träger des Namens verbunden. Ich erinnere an solche Bibelstellen:
Zu Mose spricht Gott im 2. Buch Mose:
2.Mose 33,17: Der HERR sprach zu Mose: ... du hast Gnade vor meinen
Augen gefunden, und ich kenne dich mit Namen.
So spricht Gott beim Propheten Jesaja zu seinem auserwählten
Volk und auch zu denen, die er sich durch die Taufe auserwählt
hat:
Jes 43,1 Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat: Fürchte
dich
nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen
gerufen; du bist mein!
Nicht erst mit der Geburt kennt uns Gott. Er hat uns als Ungeborenen
schon im Blick:
Jes 49,1 Hört mir zu, ihr Inseln, und ihr Völker in der
Ferne, merkt auf! Der HERR hat mich berufen von Mutterleibe an; er
hat meines Namens
gedacht, als ich noch im Schoß der Mutter war.
Mit einem guten Hirten vergleicht sich Jesus im Johannesevangelium
und sagt von sich:
Joh 10,3 ... die Schafe hören seine Stimme; und er ruft seine
Schafe mit
Namen und führt sie hinaus.
Joh 10,14 Ich bin der gute Hirte und kenne die Meinen, und die Meinen
kennen mich.
Joh 10,27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie,
und sie
folgen mir.
Und so heißt es dann auch im Kinderlied (EG 593 Weil ich Jesu
Schäflein bin):
1. Weil ich Jesu Schäflein bin, freu ich mich nur immerhin über
meinen guten Hirten, der mich wohl weiß zu bewirten, der mich
liebet, der mich kennt und bei meinem Namen nennt.
Er kennt jeden
Trotz der unzählbar vielen Geschöpfe und Menschen kommt
es Gott auf jeden Einzelnen an. Das lesen wir bei Jesaja und danach
ist dann auch ein bekanntes Kinderlied gedichtet:
Jes 40,26 Hebt eure Augen in die Höhe und seht! Wer hat dies
geschaffen? Er führt ihr Heer vollzählig heraus und ruft
sie alle mit Namen; seine Macht und starke Kraft ist so groß,
daß nicht eins von ihnen fehlt.
(EG 511 Weißt du, wieviel Sternlein stehen)
1. Weißt du, wieviel Sternlein stehen an dem blauen Himmelszelt?
Weißt du, wieviel Wolken gehen weithin über alle Welt?
Gott der Herr hat sie gezählet, daß ihm auch nicht eines
fehlet an der ganzen großen Zahl, an der ganzen großen
Zahl.
Ein weiteres Jesuswort steht über den vielen Namen in unserem
Taufkalender: Lk 10,20b Freut euch, daß eure Namen im Himmel
geschrieben sind.
Freut euch, dass Gott euch kennt, dass ihr bei ihm nicht vergessen
werdet und dass niemand euch aus seinem Buch streichen kann.
Das schreiben wir nun auch als Überschrift über die vielen
Namen auf unserem Betttuch. Und wer seinen Namen noch nicht hingeschrieben
hat,
der kann es hinterher noch tun.
Wir haben einen Platz in Gottes Plan
Zum Schluss eines der vielen guten Worte, die in unserem Gesangbuch
zwischen den Liedern stehen. Von John Henry Newman, einem wichtigen
englischen Theologen:
Ich bin berufen, etwas zu tun oder zu sein,
wofür kein anderer berufen ist.
Ich habe einen Platz in Gottes Plan,
auf Gottes Erde, den keiner hat.
Ob ich reich oder arm bin,
verachtet oder geehrt bei den Menschen,
Gott kennt mich und ruft mich
bei meinem Namen.
John Henry Newman |
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